Bei altmodischer Korrespondenz denken viele Menschen an „In der Anlage übersenden ich Ihnen“ oder „Für Rückfragen stehen wir jederzeit gern zur Verfügung“. Das fällt mir als erstes ein. Und dann denke ich gleich an das unsägliche „gern“, das viele Menschen gleich an den Satzanfang stellen, um ... besonders höflich zu erscheinen?
Das ist nicht präzise
„Teilen Sie uns gerne mit, wenn Sie auf einem anderen Platz sitzen.“ sagt die Flugbegleiterin. Das erscheint mir etwas umständlich formuliert. Warum sagt sie nicht „Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie auf einem anderen Platz sitzen“? Das wäre einfach und präzise formuliert. Sie möchte doch, dass ich das tue, oder? Dann sollte sie mir das auch so sagen. Wenn sie es besonders höflich formulieren wollte, könnte sie auch sagen „Bitte seien Sie so freundlich und teilen uns mit, wenn ….“. (Ja, hier muss der Konjunktiv stehen.)
Das verwirrte mich
„Gern schicken Sie mir den Text vorab“, schrieb letztens eine Geschäftspartnerin. Da wusste ich nicht, was sie wollte.
- Bitte schicken Sie mir den Text vorab. Oder:
- Sie können mir den Text vorab schicken, wenn Sie mögen.
Ich habe ihr den Text nicht geschickt und es gab keine Proteste.
Mein Tipp:
Beginnen Sie Sätze nicht mit „gern“; das wirkt gestelzt und ist häufig unpräzise. Moderne Korrespondenz funktioniert anders. Wie Sie es schaffen, alternative Ideen für die bisherigen Floskeln zu erhalten und was Sie statt „gern begrüßen wir Sie“ schreiben könnten, erfahren Sie in meinem Korrespondenztraining. Das nächste Seminar findet am 6. November 2019 in Berlin statt.
Alle Details zum Training lesen Sie hier: https://www.claudia-marbach.de/seminarubersicht/moderne-korrespondenz.html