In der Netflix-Serie „Killing Eve“ wird die Auftragskillerin von einem männlichen Kollegen immer mal wieder Schätzchen genannt. Jetzt bringt die Gute fast täglich Menschen um und ist immer noch ein Schätzchen. Das gibt mir zu denken.
Gibt es vergleichbare „Kosenamen“ für Männer, mit denen man sie herabsetzt? Ich denke gerade an „Hase“; aber das würde ja keine Frau zu einem Mann im Job sagen. Also ich nicht. Wohingegen „Schätzchen“ oder wenn man über eine Frau redet „die Maus“ schon weitverbreitet sind. Ich höre Bekannte so über Frauen reden. Ein interessantes Phänomen im Jahr 2020. Geglückte Emanzipation und gelebter Feminismus sehen anders aus.
Eine gute Position schützt Sie nicht
Ich sprach letztens mit einer guten Freundin, die in einer großen Kanzlei als Anwältin arbeitet. Geht sie zum Mandanten mit ihrem Assistenten, wird der Assistent als erster begrüßt, in der Annahme, er sei der Chef. Ist das chauvinistisch oder sexistisch? Auf jeden Fall findet meine Freundin es etwas verstörend.
Ihre Kommunikationskompetenz ist Trumpf
Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Kommunikationskompetenz trainieren. Meiner Freundin gelingt es, ihre Mandanten charmant und respektvoll auf das hierarchische Gefüge aufmerksam zu machen. Wie gelingt es Ihnen, sich bei Mitarbeitern und Kollegen durchzusetzen, ohne den eigenen Harmoniewunsch zu gefährden? „Was für eine Zicke“, noch so eine geschlechtsspezifische Herabsetzung, wollen die meisten von uns nicht hören.
Es gibt einfache Tricks, sich Respekt zu verschaffen
Sie können heute schon damit anfangen, sich mehr Respekt zu verschaffen, wenn Sie mögen.
Beispiel
Sandra ist häufiger in der Situation, dass ihre Kollegen Witze machen, die ihr unangenehm sind. Entweder werden darin Minderheiten oder Frauen herabgesetzt. Sandra ist die einzige Frau in der Abteilung und sie möchte es sich mit ihren männlichen Kollegen nicht verscherzen. Sie lacht über die Witze, obwohl ihr nicht zum Lachen ist.
Meine Empfehlung für Sandra: Einfach nicht lachen. Sie muss nicht lachen, wenn ihr nicht danach ist. Sie muss nicht lachen, um es den anderen recht zu machen. Sie verschafft sich eher Respekt, wenn sie bereit ist, Stellung zu beziehen. Und das tut sie, indem sie einfach nur schaut, statt zu lachen.
Meine Empfehlung für Sie: Stellen Sie Ihr eigenes, kooperatives Lachen auf den Prüfstand. Betrachten Sie sich von außen, ob Sie in Situationen lachen, damit andere sich wohler fühlen. Und: Hören Sie auf damit.
Noch mehr Tipps, wie Sie sich Respekt verschaffen und Ihre Führungskompetenz als Assistentin optimieren, erhalten Sie in meinem Training „Chefassistenz auf Augenhöhe".
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