„Meine Kollegin nimmt nicht an Seminaren teil; sie arbeitet seit 25 Jahren als Assistentin und kann schon alles“, sagt eine Teilnehmerin in meinem Seminar.

Hm, wenn ich so etwas höre, freue ich mich für die Person, dass sie von sich überzeugt ist. Im Zweifelsfall ist das besser, als sich ständig zu fragen, ob man gut genug ist. Gleichzeitig denke ich, ob dieser geschönte Blick auf sich, langfristig hilfreich ist, in Zeiten, in denen die Welt so im Umbruch ist.

Mein Empfinden ist, dass sich Assistenz im Vergleich zu vor 25 Jahren komplett verändert hat. Hätte ich vor zehn Jahren im Seminar gesagt, dass auch Assistentinnen im Homeoffice arbeiten können, hätten mir vermutlich neun von zehn Teilnehmerinnen einen Vogel gezeigt. Und jetzt? Chefentlastung funktioniert auch aus dem Homeoffice, muss sie sogar. Vorausgesetzt: Sie wissen wie und ruhen sich nicht auf dem Wissen aus, das Sie 25 Jahre begleitet hat und das jetzt leider nicht ausreicht.

Die Digitalisierung ist uns in die Chefentlastung „gefahren“

To-dos auf Blöcken zu notieren oder ab und an ein Post-it zu benutzen, das hat 25 Jahre lang gut funktioniert. Und allen Fans von analoger Organisation sei gesagt: Nur weil das noch immer einigermaßen gut funktioniert, ist das nicht die effektivste Art, sich und die Chefin oder den Chef zu organisieren.

Claudia Marbach schwierige Zeiten fuer Chefentlastung 

„Früher“ gab es keine E-Mails
Mit dem Einzug der Digitalisierung hat sich vieles bis alles verändert. Doch die eigene Arbeitsweise häufig nicht. Viele Assistenzen in meinen Trainings halten an lieb gewonnen Arbeitsritualen fest; sie sind 30 Jahre gut damit gefahren. Doch mit der E-Mail-Flut können Sie diese Rituale getrost an den Nagel hängen. Und das sollten Sie auch. 

Chef und Assistenzen sind gemeinsam gefordert
Was für Assistentinnen gilt, trifft auch auf Chefs und Chefinnen zu. Auch die haben mit ihren Ritualen zu kämpfen und tun sich mitunter schwer, digital zu arbeiten. Und da sind Sie als Assistentin gefragt: Seien Sie Vorreiterin, was die digitale Organisation angeht und seien Sie Ihrem Chef jetzt die Assistentin, die heutzutage benötigt.

Unterstützen Sie ihn bei seinem E-Mail-Management, behalten Sie auch seine laufenden Vorgänge im Auge und organisieren Sie sich und ihn digital. Das ist gut für Ihren Informationsfluss und ist die Basis für Ihre wirkungsvolle Chefentlastung.

Wenn Chefs Vorreiter sind
„Mein Chef kennt sich besser aus, als ich“, sagte neulich eine Seminarteilnehmerin.

Mein Tipp: Lassen Sie es nicht so weit kommen. Das gibt Ihnen kein gutes Gefühl und schwächt Ihr Selbstvertrauen.

Digital-Kompetenz gut und schön. Und was noch?

Es wäre etwas zu einfach zu behaupten, dass die digitale Organisation Ihre Wunderwaffe für wirkungsvolle Chefentlastung ist. Ihre Kommunikationskompetenz ist mindestens genauso wichtig. Oder wie wollen Sie einen Chef, der ungern delegiert, dazu bekommen, mehr Aufgaben an Sie abzugeben? Wie sorgen Sie ansonsten dafür, dass sich Ihr Chef an Absprachen hält? Oder wie sprechen Sie schwierige Themen an?

 Cover Chefentlastung 2023  

Sie sehen: Wirkungsvolle Chefentlastung funktioniert dann, wenn Sie bereit sind, neue Wege zu beschreiten und in sich zu investieren. Tun Sie sich selbst den Gefallen, um Ihren wunderbaren Job als Assistentin mit noch mehr Freude erledigen zu können.

Mein zweitägiges Training „Wirkungsvolle Chefentlastung“ unterstützt Sie dabei.

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