Teilnehmerinnen und Teilnehmer fragen mich in meinen Seminaren ganz oft danach, wie man jemanden dezent darauf hinweisen kann, dass er nach Schweiß müffelt.

Fast jeder scheint jemanden zu kennen oder kannte mal jemanden, der nach Schweiß riecht oder roch. Das scheint ein Riesenthema zu sein.

Angenommen Sie röchen ….

Interessant ist, dass wir uns so viele Gedanken darum machen, wie man andere Menschen darauf hinweist, dass sie unangenehm riechen. Wir möchten den „Zustand“ verständlicherweise verändern, da uns der Geruch des anderen unangenehm ist.

Haben Sie sich schon mal gefragt, ob Sie wissen wollten, wenn Sie unangenehm röchen? Wollten Sie, dass man Sie darauf aufmerksam macht?

Ich bin mir sehr sicher, dass ich es wissen wollte. Ich möchte nicht, beispielsweise im Seminar, erleben, wie Menschen versuchen, Abstand zu mir zu halten, über mich tuscheln und schlimmstenfalls nicht mehr wiederkommen, weil ich die Trainerin bin, die nach Schweiß riecht. Lieber wäre mir, man würde mir das sagen, damit ich den unangenehmen Geruch abstellen kann und alle sich wieder mit mir wohlfühlen.

Das sollten Sie auf gar keinen Fall machen

Was ich immer wieder höre, ist, dass man nach Schweiß riechenden Kollegen ein Deo auf den Tisch stellt oder es ihm oder ihr gar offiziell schenkt. Wollten Sie, wenn Sie die oder der Betroffene wären, morgens zur Arbeit kommen, ein Deo auf Ihrem Schreibtisch vorfinden? Ich hege diesen Wunsch nicht. Ich finde es feige und gemein, jemandem ein Deo auf den Tisch zu stellen.

Schweiß Hidro Fugal

Stellen Sie kein Deo auf den Schreibtisch – das ist verletzend.

Das sollten Sie auch nicht machen

Da es vielen Menschen offensichtlich unangenehm ist, „das Kind beim Namen zu nennen“, verlassen sie sich auf indirekte Kommunikation. Sie versuchen durch Zeichen oder dezente Hinweise auf den Schweißgeruch aufmerksam zu machen.

Das ist ein No-Go: Öffnen Sie nicht demonstrativ ein Fenster und kommentieren diese Handlung mit „Boah, hier ist aber schlechte Luft“. Mit dieser indirekten Kommunikation erreichen Sie in der Regel gar nichts. Und: Wenn noch andere Personen anwesend sind, denen bewusst ist, weshalb sie das Fenster öffnen, stellen Sie mit diesem Verhalten die nach Schweiß riechende Person bloß. Das kann man machen, ist aber respektlos.

Das sollten Sie auf gar keinen Fall sagen

Wenn Sie jemanden auf seinen Geruch ansprechen, sollten Sie bestimmte Wörter nicht verwenden.

„Riechen“ und „stinken“ sind nicht die Wörter, die Sie benutzen sollten, wenn Sie Ihren müffelnden Kollegen auf das Problem hinweisen. Und da wir gerade dabei sind: „Du müffelst“ halte ich ebenfalls für ungeeignet.

Machen Sie kein großes Aufheben um das Thema

Umgangssprachlich würde ich sagen: Machen Sie nicht so ein Bohei um das Thema. Je mehr Sie das Thema aufblähen und ihm Bedeutung geben, desto unangenehmer wird das für den Betroffenen.

Bei Themen, die uns unangenehm sind, tendieren wir schon mal dazu, weil wir selbst unsicher sind, die Angelegenheit verbal aufplustern. Und das wird dann richtig peinlich für Ihren Gesprächspartner.

Ein Beispiel-Dialog:


Sabine: „Du, Uwe, können wir kurz sprechen?“
Uwe: „Ja, klar.“
Sabine: „Also, ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll. Und ich habe mir schon lange überlegt, ob ich dich darauf ansprechen soll.“
Uwe: „Ja, was denn? Hau´s raus.“
Sabine: „Aber du musst versprechen, dass du es nicht persönlich nimmst.“  (Uwe zuckt mit den Schultern.) „Also, du riechst manchmal echt heftig nach Schweiß."
Uwe: „Jetzt echt?“
Sabine: „Ja, ganz schön schlimm sogar. Das sagen die anderen auch.“


Auf einen Blick, was Sie machen und sagen können, wenn jemand nach Schweiß riecht

Aktion/Wortwahl

Empfehlenswert

Nicht

empfehlenswert

Deodorant auf den Tisch stellen.

 

x

Besprechen Sie sich mit anderen Kollegen über das beste Vorgehen.

 

x

„Die Kollegen sagen auch, dass du nach Schweiß riechst.“

 

x

Bitten Sie den Kollegen, den Hinweis nicht persönlich zu nehmen.

 

x

Kommen Sie direkt zu Sache.

x

 

Sagen Sie dem Kollegen, wie unangenehm, Ihnen das Thema ist.

 

x

Wörter wie „Schweiß“ und „stinken“ vermeiden.

x

 

Wörter wie „immer“, „andauernd“ und „jeden Tag“ vermeiden.

x

 

Wörter wie „ekelig“ vermeiden.

x

 

Dem Thema beiläufig erwähnen.

 

x

Mein Non-Plus-Ultra-Tipp, wie Sie das Thema „Schweißgeruch“ ansprechen, ohne Ihr Gegenüber zu verletzen.

Sprechen Sie die Person in einer normalen Situation darauf an. Ihr Kollege plaudert gerade mit Ihnen oder Sie zeigen ihm etwas am Computer. „Du, ich glaube, dein Deo hat dich verlassen“, ist DIE Formulierung, mit der Sie am wenigsten Schaden anrichten, den Kollegen am wenigsten verletzen und trotzdem klar machen, dass es ein Problem gibt, um das er sich kümmern soll.

Schreiben Sie mir, wenn Sie meinen Tipp mal ausprobieren. Ich freue mich auf Ihr Feedback, wie es gelaufen ist.

Mein Seminar-Tipp zum Thema: In meinem dreistündigen Online-Training „KISS 3: Schwierige Gesprächssituationen meistern“, lernen Sie solche und andere schwierige Themen anzusprechen und zu klären. Freuen Sie sich auf ein kurzweiliges, spannendes und lehrreiches Webinar.

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