Assistenzen in meinen Seminaren fragen sich immer wieder, ob sie sich gegenüber ihrem Chef oder Ihrer Chefin abgrenzen können, also nein sagen dürfen.

In der Diskussion sind die Damen unterschiedlicher Meinung. Die einen halten das nahezu für ausgeschlossen, weil sie die Reaktion ihres Gegenübers fürchten. Die anderen finden es ganz normal und halten das Abgrenzen gegenüber Vorgesetzten für völlig normal. Ich auch! Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwierig ist und man manchmal mit den Konsequenzen leben muss. Und das tut man alles für sich selbst. Weil am Ende dann doch alles gut wird.

Sich als Assistenz gegenüber dem Chef abzugrenzen ist aus mehreren Gründen wichtig:

  1. Gesundheit und Wohlbefinden

    Wenn Sie sich konstant überlasten, kann dies zu Stress, Burnout und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Durch das Setzen von Grenzen schützen Sie Ihre physische und psychische Gesundheit.

    Konkret heißt das:

    Wenn Sie regelmäßig Überstunden machen oder häufig zusätzliche Aufgaben übernehmen, keine Pausen machen, könnte das Ihre Gesundheit gefährden. Möchten Sie das riskieren? Indem Sie klare Grenzen setzen, können Sie sicherstellen, dass Sie Zeit für Erholung und Selbstfürsorge haben.
  2. Effektivität und Produktivität leiden

    Wenn Sie sich zu viele Aufgaben aufhalsen, kann Ihre Produktivität sinken. Sie könnten die Aufgaben nicht mit der gleichen Sorgfalt und Qualität erledigen, als wenn Sie weniger, aber konzentrierter arbeiten. Ihre Kooperation wird zur Falle.

    Konkret heißt das:

    Wenn Sie ständig neue Aufgaben annehmen, ohne Ihre aktuellen Projekte abzuschließen, können wichtige Aufgaben vernachlässigt werden. Durch das Priorisieren und gelegentliche Ablehnen von Aufgaben können Sie sicherstellen, dass Ihre Arbeit effektiv und von hoher Qualität bleibt. Wenn Sie aufgrund der vielen Arbeit beginnen, Fehler zu machen, werden Sie kurzfristig dafür zur Rechenschaft gezogen. Dann bleibt Chefentlastung ganz sicher auf der Strecke; und das ist genau das, was Sie eigentlich vermeiden wollten.
  3. Berufliche Integrität und Respekt

    Indem Sie Ihre Grenzen respektieren und durchsetzen, zeigen Sie, dass Sie Ihre Arbeit und sich selbst ernst nehmen. Dies fördert Respekt und Vertrauen in Ihre Professionalität.

    Konkret heißt das:

    Wenn Sie klar kommunizieren, dass Sie eine Aufgabe nicht übernehmen können, weil Sie eine andere wichtige Deadline haben, zeigt das, dass Sie Ihre Verpflichtungen ernst nehmen und zuverlässig sind. Üben Sie, sich im richtigen Augenblick diplomatisch und gleichzeitig klar abzugrenzen.
  4. Work-Life-Balance

    Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben ist entscheidend für langfristige Zufriedenheit und Erfolg. Grenzen zu setzen, hilft Ihnen, Berufliches und Privates besser zu trennen.

    Konkret heißt das:

    Wenn Sie abends oder am Wochenende regelmäßig berufliche E-Mails beantworten, verschwimmt die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit. Indem Sie klar kommunizieren, dass Sie außerhalb der Arbeitszeiten nicht verfügbar sind, können Sie Ihre Freizeit besser genießen und erholen.
  5. Klares Erwartungsmanagement

    Durch das Setzen von Grenzen können Sie realistische Erwartungen bei Ihrem Chef und Ihren Kollegen etablieren. Dies verhindert Missverständnisse und Enttäuschungen.

    Konkret heißt das:

    Wenn Ihr Chef weiß, dass Sie nur eine bestimmte Anzahl an Projekten gleichzeitig bewältigen können, wird er realistischer bei der Aufgabenverteilung sein. So können Projekte besser geplant und Prioritäten gesetzt werden.

Lernen Sie, Grenzen zu setzen

CM Vortrag AZ Kommunikation

Claudia Marbach während eines Kommunikations-Vortrags.

Nein sagen ist gut für alle. Das klingt erst einmal komisch, ist aber so. Wenn Sie Ihre Wünsche, Bedürfnisse und Meinungen klar kommunizieren, profitieren nicht nur Sie. Was auf den ersten Blick unbequem erscheint, führt schnell zu einer ehrlichen, aufrichtigen Zusammenarbeit, mit der sich alle Beteiligten wohlfühlen.

Wie genau das funktioniert, lernen Sie in meinem Webinar „Nein sagen leicht gemacht – So setzen Sie diplomatisch Grenzen“

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