Die Siebenjährige weint. „Emilia, du bist so eine Zicke“, sagt der Vater. „Wenn du nicht aufhörst zu heulen, dann setzt es was.“ Die Kleine weint weiter; ist ja kein Wunder. So richtig motivierend waren die Worte des Vaters nicht. „Emilia, wenn du jetzt nicht aufhörst, versohle ich dir sowas von den Hintern.“ Das Mädchen weint weiter und es bleibt glücklicherweise bei der Drohung.
Eine etwa 12-Jährige und ihr Vater spielen am Strand mit einem Softball und Schlägern. „Ich habe dir das gestern lang und breit erklärt, wie das geht“, sagt der Vater und schüttelt abfällig mit dem Kopf, wenn seine Tochter den Ball nicht optimal trifft. „Was ist denn daran so schwierig?“, beschimpft er sie weiter. Die herabsetzende Kommunikation ihres Vaters erträgt sie noch ein paar Minuten bis sie ihn einfach stehen lässt und geht. Er starrt ihr verärgert und erneut kopfschüttelnd hinterher.
Wenn diese beiden Mädchen irgendwann selbstbewusste Menschen werden, dann verdanken sie das nicht ihren Vätern, sondern schaffen es trotz ihrer Väter.
Wenn Beziehungen zwischen Menschen funktionieren sollen, dann braucht es Wertschätzung statt Drohungen und Beschimpfungen. „Du machst das schon super“, wäre für das Ballspiel zwischen Vater und Tochter förderlicher gewesen. Doch auf diese Idee ist der Papa nicht gekommen. Und später wird er einmal sagen „ich hab´s doch immer nur gut gemeint“. Aber gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht!
Defizitorientierte Kommunikation statt Anerkennung erleben Sie bestimmt auch in Ihrem Job. Wie Sie selbst wertschätzender kommunizieren und mit Menschen wie den beiden Vätern umgehen, lernen Sie in meinem Kommunikations-Trainings.