Das schreibt mir ein Juwelier: "Im Zusammenhang mit Ihrem Geburtstag möchten wir Ihnen auf viele schöne Schmuckstücke und feine Zeitmesser ein besonderes Entgegenkommen offerieren."
Meine Meinung: Meist entstehen solche Satzmonster aus dem Wunsch heraus, sich ganz besonders höflich und gewählt ausdrücken zu wollen. Der Schuss geht fast immer nach hinten los.
Dabei könnte alles so einfach sein:
Was genau bedeutet „Assistenz“? Und was ist der Unterschied zwischen einer Sekretärin und einer Assistentin? Ein komplexes Thema.
Ich versuch´s:
Der Typ am Nachbartisch spricht die ganze Zeit mit vollem Mund. Nicht mal eben zwischendurch, weil er nicht abwarten kann, seine spannende Geschichte zu erzählen, sondern die ganze Zeit.
Die Frau, weiter hinten im Restaurant, spricht so laut, dass ich jedes Wort verstehe. Wie hält ihre Freundin diese verbale Dauerbeschallung nur aus?
Und der Mensch, der um die Ecke sitzt, und den ich nicht sehe, erhält in regelmäßigen Abständen WhatsApp-Nachrichten. Pling, pling macht es in einem fort. Ein ganz normaler Donnerstagabend bei einem Italiener in Düsseldorf. Stört das alles nur mich?
Die Sekretärinnen und Assistentinnen, die ich kenne, geben wirklich alles. Auch bei wenig hoffnungsvollen Fällen. Ein Chef, dem die Assistentin regelmäßig einen Termin blockt, damit er Zeit findet, seine E-Mails zu bearbeiten, nutzt die Zeit spontan für einen kurzen Ausflug. Wohin? Das weiß kein Mensch. „Ich bin kurz weg“, aha. Kennen Sie sowas von Ihrem Chef auch?
Die Liste der täglichen, kommunikativen Herausforderungen ist lang. „Herrn Schulz, bitte?“, pampt der Anrufer in den Hörer. „Da können Sie jetzt nicht rein“, rufen Sie noch hinter dem Kollegen her, der unerlaubt die Tür zum Chefbüro öffnet.
Menschen überschreiten Grenzen und sind mitunter unverschämt. Die Beispiele sind endlos. Und für Sie heißt es „bitte immer recht freundlich“. Ein schwieriger Balanceakt, den Sie da bewältigen möchten und sollen.
Erzählt mir letztens eine Teilnehmerin im Seminar:
Ein bisschen mehr Freundlichkeit hat noch keinem geschadet. Das dachte auch letztens der Besitzer einer Pizzeria aus Essen. Er vermisst bei zwei Drittel seiner Kunden den Tagesgruß und „bitte“ und „danke“. Er berechnet jetzt einen Unfreundlichkeitszuschlag. Wer nicht grüßt, zahlt 50 Cent mehr und wer „bitte“ oder „danke“ vergisst zahlt einen Euro mehr. Der Befehlston bei der Bestellung schlägt sofort mit 1,50 Zuschlag zu Buche. Ich finde das sensationell!
Die Liste der täglichen, kommunikativen Herausforderungen ist lang. Menschen machen sich Gedanken über
DIN 5008 – das klingt nach Behörde, Vorgaben, Restriktionen. Wo bleibt da die Kreativität?
Na, die gute Nachricht ist: Sie können 100 Prozent nach DIN 5008 schreiben und trotzdem modern und mit Schwung formulieren.
Die DIN schreibt nicht vor, dass Sie „in der Anlage übersende ich“ schreiben oder dass Sie „für Rückfragen zu Verfügung stehen“. Der DIN ist das sogar total schnuppe, was Sie schreiben. Und wenn´s nach mir geht: Experimentieren Sie und trauen Sie sich etwas.
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Frederik stand am Fenster seines Büros und schaute auf die Stadt hinunter. Es war eine dieser typischen Tage: Das Telefon klingelte ununterbrochen, sein E-Mail-Postfach quoll über, und er fühlte sich, als ob die Zeit ihm durch die Finger rinnen würde. Als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens hatte er mehr Verantwortung, als er manchmal bewältigen konnte. Doch etwas war anders in den letzten Monaten. Trotz des hohen Arbeitspensums lief alles wie am Schnürchen – dank Laura, seiner Assistentin.